Unter Histaminunverträglichkeit, Histaminintoleranz oder auch Histaminose versteht man eine Stoffwechselstörung die zu einer Unverträglichkeit von Histamin führt, welches durch die Nahrung aufgenommen wird. Die Ursache dieser Intoleranz ist meist ein Missverhältnis bei der Zufuhr und dem Abbau von Histamin.
Histamin ist ein Naturstoff, der im menschlichen Organismus als Gewebshormon und Neurotransmitter wirkt. Histamin spielt beim Menschen eine zentrale Rolle, wenn es um allergische Reaktionen geht und ist z.B. an der Abwehr von Stoffen beteiligt, die körperfremd sind. Im menschlichen Körper findet man es nahezu überall, egal ob in der Lunge, der Haut oder im Magen-Darm-Trakt.
Offiziell sind etwa 1-3% der europäischen Bevölkerung von Histaminintoleranz betroffen, meistens Frauen mittleren Alters. Die inoffizielle Zahl dürfte viel höher sein, da die Diagnose nach wie vor nicht sehr einfach ist und die Symptome oft beispielsweise einer Allergie, einer Lebensmittelvergiftung oder einer Erkältung gleichen.
Der SWR hat eine von Histaminunverträglichkeit betroffene Frau mit der Kamera in Ihrem Alltag begleitet und zeigt, welchen Einfluss die Histaminose haben kann.
Video-Link: https://youtu.be/a52Xvojl0aE
Details zur Histaminunverträglichkeit
Symptome
Mögliche Histaminunverträglichkeit Symptome sind sehr vielfältig und dadurch meist schwer von anderen Krankheitsbildern zu unterscheiden. Die Symptome der Histaminintoleranz gleichen beispielsweise einer Allergie oder einer Erkältung, weshalb oft nicht daran gedacht wird, dass es sich um eine Histaminintoleranz handeln könnte. Häufig auftretende Symptome sind beispielsweise Hautrötungen, Kopf- und Halsschmerzen, Durchfall oder auch Herzrasen. Die Symptome treten meist direkt oder mehrere Stunden nach der Nahrungsaufnahme auf, so dass hier ein gewisser Beobachtungssinn durch dich notwendig ist.
Diagnose
Es ist schwierig, die Auslöser der Histaminunverträglichkeit zu erkennen oder gar einen Zusammenhang mit Faktoren herauszufinden, die die Intoleranz auslösen. Oft wird dies zum Beispiel über Bluttests gemacht, was alleine betrachtet aber nicht wirklich eine Aussagekraft hat, sondern „nur“ einen ersten Indikator darstellt, um sich das eigene Gefühl bestätigen zu lassen. Insgesamt gibt es Stand heute keine wirklich belastbare Möglichkeit der Diagnose, einzig die etwas aufwendigere Histamin Eliminationsdiät kann Aufschluss geben, ob wahrscheinlich eine Histaminunverträglichkeit vorliegt oder nicht.
Ernährung
Es gibt eine Vielzahl histaminarmer und histaminhaltiger Lebensmittel.
Entscheidend für die Linderung der Probleme ist eine histaminarme Ernährung, die zwar auf den ersten Blick sehr einschneidend wirkt. Doch dadurch, dass die Histaminunverträglichkeit mehr und mehr Beachtung in der Gesellschaft findet und auch immer mehr Menschen wissen, ob Sie davon betroffen sind, gibt es vermehrt histaminarme Rezepte. Und da ist garantiert etwas dabei, was Sie gerne mögen und essen – lassen Sie sich also nicht unterkriegen, sondern freuen sich auf neue Gerichte, die Sie bisher noch gar nicht kannten.
Behandlung
Die beste und einfachste Therapie bei einer Histaminunverträglichkeit ist – so einfach es klingt – den Ursprung zu ermitteln und die eigene Ernährung zu ändern, diese muss zwingend auf histaminarme Lebensmittel umgestellt werden. Man kann diese Umstellung medikamentös begleiten, nur mit Medikamenten wird in der Regel aber keine Besserung erzielt. Sie sind eine gute Ergänzung, wenn man während der Therapie die Histaminausschüttung regulieren möchte. Das Ziel ist aber natürlich, nach Abschluss der Therapie weitestgehend ohne die Medikamente auszukommen. Dazu hilft bei der Behandlung eine möglichst stressfreie Lebensform.